ZWISCHEN DEN WELTEN
Zwischen Stadt und Land
Hallo Ihr Lieben!
Ich bin vor einigen Jahren von der Großstadt Berlin hier aufs Land gezogen. Damals ist ein Lied entstanden – „Zwischen den Welten“, denn ich habe mich mit diesem Wandel sehr schwer getan und habe mich weder hier noch dort zu Hause gefühlt.
Mittlerweile ist das anders. Ich liebe das Landleben, komme aber auch gern wieder in die Stadt.
Aber immer öfter habe ich heute wieder das Gefühl, wirklich „zwischen den Welten“ zu leben.
Ich kenne in der Stadt viele Freunde, viele Umwelt- und Naturschützer, die etwas „Gutes“ tun wollen.
Und ich kenne auf dem Land viele tolle Menschen, die bereits etwas „Gutes“ tun – artgerechte Tierhaltung, ökologische Landschaftspflege, ihren Beitrag zu Umwelt- und Artenschutz.
Aber ihnen wird das Leben – schon lange – nicht leicht gemacht. Im Gegenteil. Und es wird immer schwerer – so dass leider auch immer mehr aufgeben. Resignieren. Verzweifeln.
Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein. Nicht im Sinnes des Umweltschutzes. Nicht im Sinne des Tier- und Artenschutzes. Nicht in unserer aller Sinne.
wie Ebbe und Flut
Und was ich dann leider wahrnehmen muss: Die Positionen sind zunehmend verhärtet, es findet kein gegenseitiges Zuhören statt. Es gibt keinen echten Kontakt, keine Empathie. Jeder „will“ irgend etwas. „Wünscht“ irgendetwas. Während die Betroffenen selbst im Regen stehen und allein gelassen werden mit der Umsetzung.
Es zieht sich offensichtlich durch, was wir in der Schule „gelernt“ haben: ein ständiges Bewerten und Verurteilen. Theoretische Abhandlungen, Analysen, Ratschläge und Interpretationen – anstelle von sozialem Miteinander und Empathie, wobei doch dies angeblich zu vermittelnde „Kernkompetenzen“ sind.
Ich würde nun, als Stadtkind und Landei, gern meinen Beitrag leisten.
Theorie und Praxis
Ich würde gern zur „Kommunikation zwischen den Welten“ beitragen. Zu echtem Kontakt. Zu Miteinander – und dann hoffentlich gegenseitigem Verständnis und einem gemeinsamen Aufmachen, um echte und umsetzbare Lösungen zu finden. Denn wie sagte mal ein kluger Richter … „Wir sind hier ja nicht bei Wünsch-Dir-Was. Das muss ja alles im realen Leben funktionieren.“
Aus diesem Grund wird es Kurse, Workshops und nettes Miteinander geben – und dies hier auf dem Land und in der großen weiten Stadt. Wir wollen uns treffen, uns vernetzen, uns informieren, lernen, wachsen, in Kontakt kommen – und einfach eine tolle Zeit miteinander genießen – mal in der einen Welt, mal in der anderen – und damit die Pole verbinden und uns in der Mitte treffen. Und so kommen wir dann sicher auch auf einen Weg des „sowohl – als auch“ – auf unserem Weg zwischen den Welten!
Alles Liebe – und ich freu mich auf Euch!
Marie-Lou
……….
Maiblut
Zwischen den Welten
Dazwischen …. bin ich
irgendwo
nicht hier und nicht da
einfach zwischen den Welten
1
Kaum angekommen fahr ich wieder los
bin immer unterwegs und auf der Suche
entspann – sagst du – entspann
doch ich muss los – muss weiter
auf meinem Weg zwischen den Welten
2
Die Sonne scheint, die Luft ist klar
es weht der frische Wind der See
ich rieche Kühe und Schafe und spüre
die Kraft des Ortes doch kann nicht
bleiben auf meinem Weg zwischen den Welten
3
Laut – schwitzend – ekstatisch – treibt die
Musik die wirbelnden Körper. Ich tose mit.
Die Nacht ist klar. Der volle
Geruch der pulsierenden Stadt verwirrt meine
Nase auf meinem Weg zwischen den Welten
4
Ich greife nach rechts – da war Sicherheit und
Ordnung. Ich zieh die Hand zurück und bin
allein. Allein mit Emotion und Freiheit und
dreh mich im Kreis. Kann mich nicht finden
auf meinem Weg zwischen den Welten
Bridge:
Ich will mich finden
will meinen Weg gehen
such vom Dazwischen eine grade Bahn
Ich mach die Augen auf
und bleibe stehn
Mein Weg ist zwischen den Welten
(Marie-Lou, Berlin 2011)