Zwischen den Welten

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Eine kleine Tour geht zu Ende – „Zwischen den Welten“ – zwischen „wilder Natur“, turbulenter Großstadt und „Kulturlandschaft“!

Vielen Dank an Kristofer Vio und VILOU, dass wir zusammen im Rahmen meines Projektes „Zwischen den Welten“ gespielt haben und Vio mich auch in Bannetze unterstützt hat.

 

Drei Eichen

Unser erstes Konzert fand statt im Verein Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V. – Besucherzentrum für Natur- und Umwelterziehung DREI EICHEN.

Hier wurden 20 Jahre Drei Eichen gefeiert – mit einem wunderbaren regionalen Buffet und Spezialitäten aus der Region. Diese bestehen hier hauptsächlich aus Wild – und es gab Hirsch und Wildschwein.

Wir haben viele interessante Gespräche geführt. Über den Kreislauf der Natur und auch darüber, wie es ist, wenn man sich als Mensch wieder diesem Kreislauf stellt. Wir Menschen hier in unserem so hoch-zivilisierten Land können uns – zumindest scheinbar – diesem Kreislauf entziehen. Wir können andere Menschen für uns Tätigkeiten übernehmen lassen, die wir selbst eher ungern ausführen möchten. Und dann können wir „guten Gewissens“ so tun, als hätten wir mit all diesen Dingen ja „nichts zu tun“ und können dabei vergessen, dass wir genauso Teil des Kreislaufes der Natur sind – dass auch wir „Natur“ sind.

Drei Eichen

Wir haben in Gesprächen erfahren, wie es denn so ist, wenn man einfach versucht, mehrere Tage im Wald zu überleben. Davon, Beeren und Kräuter und Obst zu sammeln war alles dabei, genau wie von Fallen stellen und Jagen. Denn der Hunger kommt – und wir können nicht von Luft und Liebe leben – und überleben. Wir haben davon gehört, wie es dann ist, wenn man „ziemlich Hunger“ hat – und es gibt dort „nur“ Käfer, Mäuse oder andere Kleinstlebewesen. Wir haben erfahren, wie es ist, wenn man „Mäuse über dem Feuer grillt“ und wie schwierig es für uns ist, wenn wir „Leben beenden müssen“. Dies zu akzeptieren, dass wir Teil der Natur sind und was dazu gehört, ist für uns zivilisierte Menschen wohl das Schwierigste.

Und ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass ich diesen „Luxus“ genießen darf, und niemals selbst solche Tätigkeiten und Entscheidungen „in die Hand nehmen musste“ – so wie ja noch unsere Vorfahren im und nach dem Krieg. Da wurden auch die Tauben vom Dach geholt, um die eigenen Kinder zu ernähren.

Genüsslich, Berlin Pankow

Unser Weg führte uns aus der Märkischen Schweiz nach Berlin, die turbulente Stadt, unsere andere Heimat.

Hier haben wir im Genüsslich, einem wunderbaren Cafe im Zentrum der pulsierenden Stadt, ein tolles Konzert gespielt. Wir sind so dankbar, dass wir unsere Musik an so verschiedenen Orten und vor so verschiedenen Menschen teilen dürfen – und am Ende sind wir doch alle gleich, und können auch im gleichen Takt schwingen, wenn wir uns nur darauf einlassen.

„Zwischen den Welten“ wird uns das immer besonders bewußt – und wir möchten dieses miteinander Schwingen, unseren Kontakt und unsere Kommunikation mit unserer Musik fördern und unterstützen.

Genüsslich, Berlin Pankow

 

Nach Berlin ging es dann am Sonntag nach Niedersachsen zum Sommertreffen der Bürgerinitiative „für wolfsfreie Dörfer“. Dies ist die erste BI zu diesem Thema hier im „Norden“ und mittlerweile haben sich bereits 4 weitere nach ihrem Vorbild gegründet. Wie ja auch die BI hier auf Eiderstedt. Wir sind hier mit Betroffenen in Kontakt und in Gesprächen – und wollten nun auch einmal Menschen aus anderen Regionen nach ihren Erfahrungen befragen.

Wir wollten mit Menschen in Kontakt und in Gespräche gehen, die vom „Einbruch der Wildnis“ in ihr Leben betroffen sind – und die damit nur sehr schwer umgehen können, sich allein gelassen fühlen mit den neuartigen Problemen und verzweifelt sind. Wir haben viele Gespräche geführt. Auch hier ging es um „Regionalität“ und natürlich auch um Natur- und Tierschutz – allerdings in unserer von uns Menschen geschaffenen „Kulturlandschaft“ – die ja auch „Natur“ ist, aber eben nicht diese „wilde, unberührte“ – sondern eine Natur, die wir Menschen uns „vertraut gemacht haben“ – um mit den Worten des kleinen Prinzen zu sprechen.

Die Gespräche waren so vielfältig, dass wir gern einfach unten das uns Bewegenste zitieren möchten.

In diesen Begegnungen stellten wir wieder fest, wie wichtig wahrer Kontakt zwischen uns Menschen ist, wahres Mitschwingen, Empathie – und einfach echtes Zuhören. Wir sind überaus dankbar und glücklich, dass wir mit unserer Musik dafür einen Rahmen und Beitrag leisten können – und dass sogar die Betroffenen, denen ihre Anspannung  und ihre Verzeiflung anzusehen ist, entspannen und diese gemeinsamen Stunden genießen konnten.

Die BI mit Anne Friesenborg als Sprecherin informierte über ihre Arbeit – und dass es ihr Hauptanliegen ist, über das Landleben zu informieren und den Menschen bewusst zu machen, was die Menschen auf dem Land für sich, ihre Kinder und für die ihnen anvertrauten Tiere erhalten wollen.

Vielen Dank an Anne Friesenborg für die wunderbaren Fotos von unserem Auftritt. Anne macht wunderbare Aufnahmen von der Natur – aber offensichtlich auch von Musikern 😉

 

„Zwischen den Welten“ – lasst uns miteinander reden.

Offen sein für unsere Mitmenschen und Zuhören.

 

Eure Lou

Foto: Anne Friesenborg

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Bericht einer betroffenen Familie, über die „die Wildnis“ wieder hereinbricht.

Die Menschen möchten anonym bleiben – denn leider werden sie heute bei uns und in unserem Land von bestimmten Kreisen angefeindet und „mundtot“ gemacht. In der Angst zu leben ist kein Zustand und sollte in Deutschland so nicht mehr vorkommen.

Wir zitieren Aussagen der Betroffenen. Je mehr wir den Menschen zuhören, desto wichtiger erscheint uns wieder der Aspekt der REGIONALITÄT. Wir können nicht – auch nicht in Europa – „alles über einen Kamm scheren“. Jede Region ist anders – und aus verschiedensten Gründen können nicht alle gleich mit bestimmten Dingen und Herausforderungen – wie beispielsweise der „Renaturierung“ und damit auch mit dem Thema „Großraubtiere und Wölfe“ – umgehen. Wir müssen die Menschen HÖREN! Wir müssen UNS wieder ZUHÖREN!

 

„Als wir vor 15 Jahren an die Grenze eines großen Truppenübungsplatzes in Niedersachsen gezogen sind, dachten wir, jetzt können wir unseren Traum leben : Ein schnuckeliges Häuschen für uns und unsere Border Collies und große Weideflächen für unsere Heidschnucken.
Wölfe waren kein Thema für uns, es gab EIN Rudel in ganz Deutschland 500km    von uns entfernt…
Nachdem wir eine Weide mit viel Mühe, nach Rückschlägen (Wildschweine) und Ärger mit den Jägern ausbruchsicher für Schafe eingezäunt hatten, waren die Wölfe da und hinterließen bei einer benachbarten Schafhaltung ein Dutzend zerfetzte Tiere…
Mittlerweile sind wir 6 Jahre weiter und hatten bisher nur das Glück, das von unseren Tieren keins den Wölfen zum Opfer gefallen ist. Es sind aktuell mindestens 10 Rudel in unserer Gegend, die uns in einer Nacht erreichen können.“
„Darüber hinaus gab es endlosen Ärger mit:
Der Bürokratie wegen Wolfsabwehrmaßnahmen, Amateur und proffesionellen Wolfsforschern, die unsere Wege mit Kameras zupflastern (ja die dürfen das, wie uns in einem Gerichtsprozess gezeigt wurde).“
„Und als Höhepunkt hatten wir Wölfe an unserem Gartenzaun, entweder mit Interesse an unseren Schafen oder in lautstarker Auseinandersetzung mit unseren Hunden…
Die Arbeit die wir für Absicherungsmaßnahmen aufwenden hat sich gegenüber der früheren Notwendigkeit schafausbruchsicher zu sein zu  wolfseinbruchsicher zu versuchen (ohne Garantie, das es klappt) verdreifacht“
„Diese Ungewissheit, ob alle Tiere unversehrt bleiben führen an den Rand des Erträglichen. Die Ignoranz der Stadtbevölkerung vor dem Leid unserer Tiere und der eingeschränkten Lebensqualität auf dem Land, lassen verzweifeln und hinterlässt nicht nur körperliche sondern auch seelische Schäden.“
„Auch die Politik lässt die Landbevölkerung im Regen stehen … hangelt sich von einer Podiumsdiskussion zu einer anderen, gefüllt mit sinnfreien Worthülsen und Beschwichtigungsversuchen, die sich mit den NGOS zu untermauern versucht. Kaum ein Betroffener findet sich in einer solche “ Expertenrunde“ wieder. Da mutieren Wolfshundezüchter, Wolfscenter und NABU zu Kompetenzhoheiten, ohne Nachweis, warum sie als solche auftreten.“
„Zum Schluss: Erschreckend das selbst Teile der Landbevölkerung ( natürlich ohne Vieh und im Neubaugebiet) den Wolf lobpreisen. Urlauber stehen staunend hier in unserer Natur und „wie schön alles ist“. Diese fahren wieder nach ein bis zwei Wochen, die schönen Bilder im Kopf. Wir hingegen haben diesen Blick für diese Schönheit und die Freude daran verloren….“
„Es ging uns nie ums Ausrotten und gleich „alles abknallen“, den Stempel hat man uns aufgedrückt, sobald wir die kritische Seite beleuchtet haben. Es geht einzig um allein um einen adäquaten Umgang mit einem großen Beutegreifer.“
Es geht um unser Landleben.

Unser Landleben ist ein Lebensgefühl!
Wir leben mit unseren Familien und mit unseren Tieren in der Natur und für die Natur, in Freiheit und in Selbstbestimmung!