FREI & SELBSTBESTIMMT
Ich, Lou, komme aus Berlin und lebe nun seit 10 Jahren an der Nordsee. Ich wollte unbedingt hierher – und dennoch ist es mir anfangs sehr schwer gefallen hier am „Ende der Welt“. Als ich dann endlich angekommen war, wollte ich gar nicht mehr nach Berlin zurück. Erst seit zwei Jahren bin ich wieder vermehrt dort, da ich mich um familiäre Dinge kümmern musste. Ich wollte nicht immer nur aufgrund irgendwelcher Verpflichtungen die 500 km fahren – und so habe ich das Notwendige mit dem Angenehmen verbunden und in Berlin auch einen Ort für unsere Musik geschaffen. Heute leben wir nun wirklich „zwischen den Welten“ und verbinden mit unserer Musik die Pole.
„Pole“ sind auch ein Thema meiner Ausbildung in „Gestalt-Musik-Therapie“ gewesen. „Entweder-Oder“, welches wir viel zu häufig wählen, anstatt zu sagen „Sowohl – Als Auch“. In meiner Arbeit geht es darum, die Mitte zu finden zwischen den Polen, und so in Kontakt zu kommen – mit sich und damit dann mit der Welt.
In der letzten Zeit habe ich nun leider immer mehr das Gefühl, dass es uns Menschen schwer fällt, uns (noch) gegenseitig zuzuhören, mit zu schwingen, in echten Kontakt mit dem Gegenüber zu gehen und empathisch auf diesen einzugehen.
Wenn wir unsere Musik spielen oder auch, wenn ich selbst oder mit anderen Menschen an der Stimme arbeite, dann sind unsere Zuhörer oft sehr berührt – und sie kommen (wieder) in Kontakt mit sich und mit den Themen, die wir ansprechen.
So habe ich mich entschlossen, mit unserer Musik und mit unseren Stimmen auch anderen Menschen einen Stimme zu geben, für Menschen zu sprechen, die sich nicht mehr gehört fühlen und denen es schwer fällt, für sich selbst zu sprechen.
Unter dem Motto „frei & selbstbestimmt“ nehme ich mich verschiedenen Themen an.
Ein Bereich ist das Landleben. Da ich aus einer Großstadt komme, nun aber in einem kleinen Dorf an der Küste lebe, möchte ich mit diesem Projekt „Zwischen den Welten“ eine Brücke schlagen zwischen Stadt und Land, möchte Menschen – wieder – in Kontakt bringen und den Menschen in der Stadt das Landleben – wieder – nahebringen wie auch den Menschen auf dem Land das Leben in der Stadt.
In meiner Videoreihe Reihe „go regional“ – greife ich regionale Themen auf und möchte die Menschen für die Sorgen und Probleme – aber auch Freuden und Geschichten ihrer Mitmenschen sensibilisieren und sie aufmerksam machen – auch wenn und gerade weil diese an einem ganz anderen „Pol“ leben.
Ich wünsche mir, dass wir uns alle wieder mehr zuhören, mitschwingen, in wahren Kontakt kommen und so voneinander lernen – lernen für den eigenen Weg und zur eigenen Vervollkommnung.
Auf diesem Weg hilft die Musik.
Während meines Lebens auf dem Land habe ich allerdings noch viel viel mehr gelernt – und das meiste von Tieren. Deswegen möchte ich viele meiner Beiträge Meala widmen – der „Tochter der Freiheit“! Danke liebe Meala für all die wunderschönen und oft herausfordernden Stunden mit Dir!
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Die Kommentarfunktion habe ich bei den Videos meiner Videoreihe „go regional“ absichtlich geblockt – denn es gibt immer so viele Meinungen zu einem Thema wie es Menschen gibt.
Hier geht es aber nicht um unsere eigene Meinung, auch nicht um eine Diskussion – hier geht es allein darum, die Ohren aufzuspannen und ZUZUHÖREN. Und mir geht es darum, einen Beitrag zu leisten, dass wir Menschen weiterhin ein freies und selbstbestimmtes Leben führen dürfen.
Viel Spaß!
Seid mit Liebe dabei <3
go regional 01
Mein erstes Video handelt über die Weidetierhaltung und die Situation der Betroffenen. Die Weidetierhaltung steht vor enormen Problemen – und viele Tierhalter sind am Limit oder geben gar schon auf.
Wir wünschen uns – für uns alle und für unser gemeinsames Leben und Miteinander – offene Ohren, offene Herzen, echten Kontakt, Empathie und dann ein konstruktives gemeinsames Suchen nach möglichen Lösungen. Die Betroffenen sind nicht bei „Wünsch Dir was“ – sie müsen im realen Leben umgehen mit diesem Thema! Wir danken Anne Friesenborg für die wunderbaren Natur- und Tieraufnahmen.
go regional 02
Im Gespräch mit Hauke, einem Schäfer und Landwirt aus Nordfriesland.
Wer sich für artgerechte Tierhaltung, ökologische Landschaftspflege und Naturschutz interessiert, der sollte auch für die Probleme der Betroffenen ein Ohr haben – denn die Weidehaltung ist in Gefahr.
go regional 03
Deichschäferei auf Eiderstedt. Im Gespräch mit Antje, einer Deichschäferin in 4. Generation über die Weidetierhaltung und ihre Zukunft.
Ökologische Landschaftspflege und Artenvielfalt und die Besonderheiten auf Eiderstedt, unserer Halbinsel in der Nordsee.
Das Leben auf dem Land ändert sich momentan und die Menschen auf dem Land stehen bzgl. der Weidetierhaltung vor neuen Problemen. Viele geben schon auf – aber es kann und soll doch nicht sein, dass der Weg für die Tiere wieder zurück in die Ställe geht?!
go regional 04
Fortsetzung des Gesprächs mit Antje aus Nordfriesland.
Heute über die Besonderheiten der Deichschäferei und die „einzige Gefahr für die Weidetierhaltung“.
Was macht die Deichschäferei hier im Norden so besonders. Die schönen Fotos wurde gemacht von Anne Friesenborg und sind zum großen Teil aus Niedersachsen. Zwischendurch finden sich einige Fotos von Marie-Helen Scharf und Silke Kurtz!
go regional 05
Wieder sprechen wir mit Antje der Deichschäferin.
Antje berichtet über die Arbeitsabläufe, über die Besonderheiten in der Lammzeit und über die in unseren Tagen zusätzlich anfallenden Aufgaben, die nicht mehr zu wuppen sind. Viele Betriebe denken bereits über einen Plan B nach – einige haben schon aufgehört. Wir freuen uns, dass unsere Tiere hier in unserer Region auf den Weiden laufen – und nicht hinter Beton eingesperrt sind – und wir hoffen, dass dies noch lange so bleiben kann!
go regional 06
Bald ist Tag der Weidetiere. Deswegen möchten wir über die Tiere hier auf unseren Weiden und die artgerechte Weidehaltung berichten.
In einem weiteren Gespräch mit Deichschäferin Antje geht es eute vor allem über die Lammzeit. Dieses Mal sprechen wir nicht nur über das Lammen an sich und die „Geburtshilfe“ – sondern darüber, was passiert, wenn „Risse“ stattfinden. Was bedeutet das für die Betroffenen.
Fotos: Silke Kurtz
go regional 07
Zum Tag der Weidetiere auf Eiderstedt, 27. April 2019
„Och nee, wenn dor de Schäper süng
Alleen in’t wiede Feld
Ni wohr, Jehann, dat weer een Ton
De eenzig op de Welt.“
Wir hoffen, die Schäfer bleiben uns noch lange …
Am 27. April trafen sich viele Menschen bei Hauke auf dem Hof. Hauke informierte über die Weidetierhaltung, das artgerechte Leben der Tiere sowie die ökologische Landschaftspflege. Was Tierhalter wie Hauke für ihre Tiere tun, die Sorge und Pflege, ist enorm – und wir danken Euch für diesen Einsatz.
go regional 08
Deichschäferin Antje erzählt uns über die Problematik des Herdenschutzes und warum Theorie und Praxis oft weit auseinander klaffen. Herdenschutzhunde Am Deich – einfach nicht erlaubt.
go regional 09
Im Gespräch mit Landwirtin Steffie aus Dithmarschen erfuhren wir, warum es so wichtig ist, Tiere auf den Weiden zu halten: Humusbildung, Insekten, Kleinstlebewesen, Mikroorganismen… Und warum Mist besser ist als Gülle…
Wir kamen zur Artenvielfalt, dem Kreislauf der Natur und schließlich zur Wertschätzung gegenüber allen Lebens. Am Ende musste ich an den Film Avatar denken: Im Einklang mit der Natur, in voller Dankbarkeit und im Bewusstsein um den großen Kreislauf. Die Avatare „leben“ – aber sie halten das Gleichgewicht und schätzen alles und nehmen die Geschenke dankbar an.
go regional 10
In den Aufnahmen sehr ihr Weidetiere, in unserem wunderbaren Land der Weidetiere, schwangere Schafe, die von einer Koppel auf die andere gebracht werden, kleine Lämmchen, die vom Menschen gefüttert werden, da die sie keine Mama mehr haben und auch unsere zwei weißen Stuten. Ihr seht sie unter anderem bei ihrer ersten Begegnung ind ihrem Kennenlernen sowie dem Umzug in ihr neues Zuhause.
Die kleine ist eine alte Stute, die wir sozusagen „gerettet“ haben. Sie hat Hufrehe und ihr ging es auch sonst nicht besonders gut.
Nun haben wir sie in unsere Obhut genommen und sie darf hier bei uns auf Rente sein und ihr Leben genießen. Sie genießt es, wenn gute Menschen sich um sie kümmern, sie lieb haben, mit ihr reden, ihr „Nadeln setzen“, sie osteopathisch bearbeiten…
Ja, wir Menschen können schon viel Gutes tun!
go regional 11
Sie sind laut! Eine Stimme brauchen sie nicht – aber wir sollten ihnen endlich zuhören! In unserer Gesellschaft scheint es offensichtlich immer üblicher, dass wir übereinander meinen, werten und urteilen. Das haben wir während unserer Schulzeit auch gelernt: analysieren, interpretieren, bewerten, urteilen – und beurteilen. Dabei vergessen wir leider allzu oft, auf die Stimme unserer Herzen zu hören. Wir vergessen dabei unseren Gegenüber. Und wir vergessen, wirklich HIN zu hören, was er wirklich sagt. Im Rahmen meines Projektes „go regional – frei und selbstbestimmt zwischen den Welten“ habe ich mich nun auf den Weg gemacht zu Landwirten aus meiner Region. Ich möchte hören, was sie zu sagen haben. Warum sie so aufgebracht sind und mit ihren Treckern unsere Straßen füllen – denn dies tun sie ja schließlich nicht einfach so, weil sie nix anderes zu tun haben. Ich wünsche mir, dass auch Ihr zuhört. Dass ihr in Kontakt geht mit den Bauern und Landwirten Eurer Region. Redet miteinander. Hört hin. Und seid mit dem Herzen dabei. Ich wünsche mir das, da ich möchte, dass uns unsere Bauern bleiben. Dass sie nicht aufgeben – wie schon so viele andere Berufsstände in unserem Land – unsere Lehrer, Erzieher, Hebammen, Pflegekräfte. Es wird einfach Zeit, dass wir uns gegenseitig wieder ernst nehmen – und die Betroffenen ernster als alle anderen Meinungen und Urteile. go regional – was unsere Landwirte uns zu sagen haben – heute bei Matthias und seinen Milchkühen – und Matthias Bitte um Planungssicherheit.
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Mit meinem Projekt „go regional – frei und selbstbestimmt zwischen den Welten“ möchte ich Euch ins Fühlen bringen, Eure Herzen zu öffnen. Denn nur, wenn wir unsere Herzen öffnen, können wir mit uns und unseren Gefühlen in Kontakt kommen. Und nur, wenn wir mit uns selbst in Kontakt sind, können wir auch in wahrhaften Kontakt mit unseren Mitmenschen gehen.
Dieser wahre Kontakt ist heute um so notwendiger – denn unsere Mitmenschen haben uns etwas mit zu teilen. Gerade zwischen Stadt und Land scheint eine Kluft immer größer zu werden – und ich möchte dazu beitragen, dass Kommunikation zwischen diesen Welten (wieder) stattfindet.
Dies ist wichtig – für unsere Landschaft, unsere Umwelt und Natur – und vor allem unsere Tiere!
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Demo zur Umweltministerkonferenz am 14.11.2019 in Hamburg
„Och nee, wenn dor de Schäper süng Alleen in´t wiede Feld Ni wohr, Jehann, dat weer een Ton, De eenzige op de Welt“ Ich weiß – ich bin Sängerin … und das hier ist kein Musikvideo… Aber ab und an muss man seine Stimme auch einfach anderweitig erklingen lassen. Ich war wieder unterwegs – im Rahmen meines Projektes „go regional“. Ich habe unseren Mitmenschen zugehört – was bewegt sie, weite Anreisen über Stunden in Kauf zu nehmen, um am 14. November in Hamburg dabei zu sein. Dabei bei einer Demo, die von den verschiedensten Initiativen getragen wurde. Ich kann sie gar nicht alle aufzählen – es waren einfach so viele. Die meisten Menschen sind natürlich durch „Land schafft Verbindung“ angereist. Ich selbst war von LandErLeben gebeten worden, eine Rede zu halten. Eine Rede aus Sich einer Städterin, die nun auf dem Land wohnt. Eine Rede als Städterin – in der Hoffnung, dass ich die beiden Pole – Stadt und Land – in irgendeiner Weise wieder verbinden kann. Hier seht ihr Eindrücke dieses Tages. Ich selbst habe in Hamburg bei Freunden übernachtet. Besonders habe ich mich dann aber gefreut, so viele bekannte Gesichter aus Eiderstedt und Dithmarschen zu sehen – meiner zweiten Heimat. Besonders lustig war das Ende dieses friedvollen Tages: Ich habe eine handvoll netter Jungs eingeladen, die ihre Trecker bei Hamburg zwischenparken, um dann für Berlin gerüstet zu sein. So schafft Land wirklich Verbindung 🙂 Vielen Dank an Anne Friesenborg (LandErLeben) für die Einladung – dies war wirklich ein spannender Tag.
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„Klassenfahrt nach Berlin“ zur großen Demonstration der Bauern, 26.11.2019
Am 26. November haben unsere Bauern, Landwirte, Weidetierhalter und überhaupt Menschen vom Land in Berlin demonstriert. Sie hofften darauf, dass „Land Verbindung schafft“ und „baten zu Tisch“. Leider scheint das nicht überall angekommen zu sein. Die Politik hört offensichtlich nicht richtig hin – und dreht auch noch die Aussagen der Betroffenen ins Gegenteil um. Die Presse hat zu großen Teilen geschwiegen – oder aber überaus komische Aspekte dieses Ereignisses beleuchtet, ohne über das Wesentliche zu informieren. Wir haben daher ein Lied für Euch – für uns – geschrieben. Für alle Menschen vom Land, für unser Landleben, für unsere Bauern, unsere Kulturlandschaft und für unsere Tiere. Wir wollen Umweltschutz. Wir wollen Naturschutz. Und vor allem, wir wollen Tierschutz. Aber bitte MIT uns – denn alle Betroffenen befinden sich in der Realität – und nicht im Elfenbeinturm oder bei „Wünsch Dir was“. WAS ICH WILL! „…denn nur zusammen können wir ändern, was wir nicht wollen!“ Land schafft und Verbindung – und wir bitten zu Tisch. Immer wieder! Liebe Grüße aus Nordfriesland nach Berlin – und in den Rest der Republik!
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Demonstration am Brandenburger Tor
.. wenn die Presse schweigt und die Politik Worte im Mund herumdreht – dann berichten wir selbst! Wir waren gemeinsam mit unseren Mitmenschen vom Land, mit Bauern, Landwirten, Schäfern, Weidetierhaltern in Berlin zur großen Demo am Brandenburger Tor. Es wurden so tolle Reden gehalten – und nichts bis kaum etwas kommt davon in den Medien rüber.
Also – sind wir einfach selbst die Presse!